Der Körper verliert Wärme durch vier verschiedene Mechanismen: Konvektion, Abstrahlung, Konduktion und Verdunstung. Wenn die Temperatur eines Neugeborenen zu niedrig ist, verursacht dies Stress und kann Lungenprobleme verschlimmern, was zu einem erhöhten Beatmungsbedarf führt. Die metabolische Azidose nimmt zu und das Wachstum wird beeinträchtigt, was die Verweilzeit im Krankenhaus verlängern kann. Bilirubin wird von den Albumin-Bindungsstellen verdrängt, was das Risiko eines Kernikterus erhöht. All diese Probleme können zu erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsraten führen. Die Minimierung aller vier Arten von Wärmeverlusten und die Vermeidung von Kältestress sind daher eine Notwendigkeit.

Auch bei Erwachsenen kann eine Hypothermie sehr ernste Konsequenzen haben. Bei Säuglingen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht sind die Folgen noch viel gravierender. Manuel Sánchez Luna, MD, PhD, Universitätskrankenhaus Madrid, erklärt, wieso schon kurze Unterbrechungen der Wärmetherapie problematisch sein können.

Im Vergleich zu einem Erwachsenen verfügt ein Frühgeborenes nicht über Mechanismen wie Schwitzen und Zittern, und auch sein Stoffwechsel ist eingeschränkt. Die einzige Reaktion auf Kältestress ist die Vasokonstriktion, die beim ThermoMonitoring beobachtet wird. Daher sollte das Versorgungsziel lauten, das Baby in seinem „thermoneutralen“ Bereich zu halten, um die bestmöglichen Voraussetzungen für Wachstum und Reifung zu schaffen.