Damit Sensoren in Mehrgasmessgeräten die richtige Gaskonzentration anzeigen, müssen sie entsprechend eingestellt werden. Diese Einstellung erfolgt üblicherweise anhand zweier Referenzpunkte, an denen jeweils einmal kein Gas (sog. Nullpunkt) und einmal eine bestimmte Konzentration des Gases vorhanden sind.
Das Überprüfen und Abgleichen der Messwertanzeige im Vergleich zur tatsächlichen Gaskonzentration wird als Kalibrieren bezeichnet.
Wird dabei eine Abweichung der Messwerte festgestellt, muss das Anzeigeverhalten des Sensors neu eingestellt (justiert) werden.
Bei der Justage wird zunächst der sogenannte Nullpunkt (kein Gas vorhanden) und dann der Messpunkt (definierte Gaskonzentration) beim Gerät eingestellt. Mit Hilfe von Prüfgas und entsprechendem Justage-Equipment wie der Dräger X-Dock ist dies innerhalb kürzester Zeit durchführbar.
Katalytische Ex-Sensoren können prinzipiell alle brennbaren Gase und Dämpfe messen, tun dies aber mit unterschiedlicher Empfindlichkeit.
Um ein möglichst genaues und damit zuverlässiges Messergebnis zu erzielen, kann und sollte man daher die Ex-Sensoren auf das Gas kalibrieren, welches man später auch tatsächlich messen möchte.
Eine solche sog. „Zielgaskalibrierung“ wird in der Regel auf Kundenanforderung vor der Auslieferung mit geeignetem Gas im Herstellerwerk durchgeführt, kann aber auch noch nach erfolgter Auslieferung durch den Dräger Service oder kundeneigenes „qualifiziertes Fachpersonal“ vorgenommen werden.
In industriellen Anwendungen sind solche Zielgaskalibrierungen durchaus üblich und sinnvoll, da in der Regel bereits vor der eigentlichen Messaufgabe bekannt ist, welches brennbare Gas bzw. welcher brennbare Dampf überhaupt vorkommen kann und somit gemessen werden soll.
Bei der Feuerwehr hingegen weiß man üblicherweise nicht vorher, welche brennbaren Gase und Dämpfe im Einsatzfall gemessen werden müssen, so dass eine konkrete Zielgaskalibrierung hier nicht möglich ist.